Archiv für den Monat: März 2017

Anschaffung eines Fahrzeuges Teil 4

Liebe Fahrgäste,

Unser bisheriger Bürgerbus basiert auf einem normalen Kleintransporter mit Busaufbau und Hochdach mit mind. 1,8m Stehhöhe. Eine zusätzlich angebrachte ausfahrbare Einstiegsstufe erleichtert den Einstieg in den Fahrgastraum und ist in der Förderregelung zwingend vorgeschrieben. Die acht Sitzplätze sind derzeit aufgeteilt in eine Dreierbank, zwei Zweierbänke und ein Einzelsitzplatz neben dem Fahrer. Benötigt ein Fahrgast Hilfe beim Ein- bzw. Ausstieg, muss der Fahrer an der Fahrertür aussteigen und ums Fahrzeug herum zur Fahrgasttür gehen.

In Niederflurfahrzeuge „spaziert“ man ohne Mühe und barrierefrei rein. Das Basisfahrzeug ist meist ein Kastenwagen, bei dem die Niederflurabsenkung zwischen Vorder- und Hinterachse vorgenommen wird. Dadurch liegt die Einstiegshöhe bei ca. 35cm ab Fahrbahn. An Haltestellen mit einer Bordsteinkante ist ein nahezu niveaugleicher Einstieg möglich. Zusätzlich gibt es in den meisten Modellen eine klappbare Rampe mit rutschfestem Belag. So kann auch ein Rollstuhlfahrer barrierefrei mitgenommen werden. Eine breite elektrische, bzw. pneumatische, meist doppelflügelige Außentür, sorgt für einen problemfreien Ein- und Ausstieg. In Niederflurbussen gibt es acht Einzelsitzplätze, einer davon ist bei Mitnahme eines Rollstuhls klappbar. Braucht ein Fahrgast Hilfe beim Ein- oder Ausstieg, kann der Fahrer im Innenraum bequem den Durchgang zum Fahrgastraum benutzen.

Der Umbau auf die Niederflurtechnik ist sehr kostenintensiv, aber in Hinblick auf den Komfort für unsere älter werdenden Fahrgäste langfristig erforderlich. Für Niederflurfahrzeuge mit Rollstuhlplatz werden vom Land NRW übrigens auch höhere Förderungsmittel bewilligt.

Wie auch immer unser neues Fahrzeug aussehen wird, welche Technik zum Einsatz kommt, wird uns die kommende Zeit bis zur Ausschreibung beschäftigen. Wir halten Sie auf dem Laufenden …

Ihr Bürgerbusteam

Anschaffung eines Fahrzeuges Teil 3

Liebe Fahrgäste,

Der Elektromotor ist eine saubere Sache. Elektromotoren haben hohe Drehmomente bei der Anfahrt, laufen beinahe geräuschlos und sind im äquivalenten Verbrauch sehr sparsam. Lediglich die Kapazität und die Aufladezeiten des Akkus sind derzeit technische Schwachstellen. Bei kalten Außentemperaturen verringert sich die Ladungsmenge der bislang eingesetzten Akkus. Daher ist ein häufigeres Nachladen an einem Winterbetriebstag eventuell notwendig. Auch Zusatzaggregate wie Heizung und Klimaanlage (wir wollen es unseren Fahrgästen ja so angenehm wie möglich machen) nehmen sich die benötigte Energie aus dem Akku. Die Steigungen in unserem Gemeindegebiet sorgen, wie bei allen Antriebsarten auch, für einen höheren Verbrauch als im Flachland. Während Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren auch im Notfall mit einem Kanister Sprit nachgetankt werden können, hieße die elektrische Alternative bei uns, „Abschleppen bis zur nächsten Steckdose“.

Eine weitere Schwachstelle ist der hohe Anschaffungspreis. Eine unverbindliche Preisanfrage bei einem Hersteller lag bei ca. 120.000 EUR.

Beim Hybridmotor schlagen zwei Herzen unter der Motorhaube. Meistens ist es ein Verbrennungs- und ein Elektromotor. Hier werden die Vorteile des Elektromotors mit den Vorteilen der Reichweite bei Verbrennungsmotoren kombiniert. Leider ist diese Variante für unseren Busbetrieb derzeit nicht verfügbar, bzw. bezahlbar.

Für beide Antriebsarten werden übrigens zusätzliche Fördermittel vom Land NRW in Aussicht gestellt. Dennoch könnte das Ganze eine sehr kostspielige Sache werden.

Haben Sie Erfahrung mit alternativen Antrieben von Fahrzeugen und möchten diese mit uns teilen? Dann melden Sie sich bei uns direkt beim Busfahrer, telefonisch über 02247/303 480 oder per Mail unter info@bb-nk-se.de

Nächste Woche möchten wir zwei Karosserievarianten miteinander vergleichen.

Ihr Bürgerbusteam

Anschaffung eines Fahrzeuges Teil 2

Fortsetzung des Berichts aus KW 7

Liebe Fahrgäste,

mit unserem dieselbetriebenen Mercedes Sprinter haben wir bislang viel Erfahrung gesammelt. Der Dieselmotor arbeitet ruhig und ist sehr zuverlässig. Dennoch ist es erlaubt, über etwas anderes nachzudenken. Auf dem Fahrzeugmarkt gibt es z.Z. eine Fülle alternativer Antriebe, aber nicht alle sind für unseren Betrieb wirtschaftlich oder bezahlbar.

Der Ottomotor. Der Kraftstoffverbrauch bei Ottomotoren ist bei diesem Fahrzeugtyp etwas höher als bei Dieselmotoren. Technisch veränderte Ottomotoren können neben Benzin sowohl auch mit Flüssig- als auch mit Erdgas betrieben werden.

Erfahrungsberichte von Bürgerbusvereinen in bergigen Regionen sind jedoch bei monovalenten (also nur mit einem Treibstoff betriebenen) Fahrzeugen sehr zurückhaltend euphorisch. Die Reichweite und die Antriebsleistung wird dort allerdings sehr bemängelt. Hersteller von Fahrzeugen geben gerne geschönte Verbrauchswerte an, die im Grunde aber unter Laborbedingungen ermittelt werden. Da unser Bus aber nicht im Labor sondern im bergischen Land unterwegs ist, müssen wir auf die Erfahrungen befreundeter Bürgerbusvereine bauen. Bivalente Fahrzeuge (Benzin oder Gas betrieben) bekommen von den Bürgerbuskollegen aus den bergigen Regionen ebenfalls verhaltenes Lob.

Die Tankstellenabdeckung im Gemeindegebiet wäre allerdings gesichert. Erdgas erhält man an einer, Flüssiggas an drei Tankstellen. Man muss also nicht in die Nachbargemeinden zum Tanken fahren.

Der Markt für gasbetriebene Kleinbusse sowohl mono- als auch bivalent ist sehr überschaubar und im Vergleich von Diesel- zu reinen Benzinfahrzeugen ist der Dieselantrieb deutlich im Vorteil. Jedenfalls müssen wir alle Antriebsarten in die Waagschale bei der Kaufentscheidung legen…

Ihr Bürgerbusteam